Oh, es gäbe noch so viele interessante 54er Stratocaster, wie beispielsweise Marvin´s Ex, "Lady Rose", die heute bei Jean-Pierre Danel ihr Dasein fristet.  Angeblich die letzte in 1954 gebaute Stratocaster.  Interessanterweise mit einer Seriennummer, die mit  6760 etwas hoch gegriffen scheint, aber allem Anschein nach doch korrekt ist.
















Nach diesem kurzen Exkurs zurück zu unserer 54er Serien-Stratocaster, mit der wir uns in nächster Zeit beschäftigen werden.

Eldon Shamblin war ein sehr populärer Countrymusiker in jener Zeit. So ließ es sich Leo Fender natürlich nicht nehmen, diese Stratocaster, im Juni 1954, persönlich zu übergeben. Im Bild oben Bill Carson (links) und Eldon Shamblin (rechts).

Übrigens war Eldon schon sehr früh in die Stratentwicklung involviert. Bekannt ist, dass er bereits 1953 einen Prototypen spielte und so aktiv an der Entwicklung der Stratocaster beteiligt war.

Pee Wee Crayton - der ebenfalls 1954 mit einer besonderen, einer roten Stratocaster ausgestattet wurde.
Seine Stratocaster war mit einem"Anodized Guard" ausgestattet.

Hier ist er und seine Stratocaster mit demTitel "Peace of Mind" zu hören.










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Auch die Gitarrenlegende Buddy Merrill spielte eine, mit einem anodized Guard ausgestatteten Fender Stratocaster
Wenn ihr den folgenden Link öffnet, könnt ihr Merill mit seiner 54er Strat sehen. San Antonio Rose mit Buddy Merrill.

Eldon Shamblin - der eine der ersten Custom Strats erhielt. Leo lackierte dieses besondere Instrument goldfarben. Ich habe keine Ahnung, warum er sich ausgerechnet für diese höchst außergewöhnliche Farbe entschied - ähem.

Trotz ihres hohen Verwandschaftsgrades weichen unsere beiden 54er Strats in einigen Details doch voneinander ab. Beide Bodies sind aus wunderschönen Eschehölzern geformt. Dennoch differieren sie farblich stark.

Warum das so ist und welche Details diese Schönheiten noch voneinander abweichen, erfährt man in den  Berichten, die wir in den nächsten Ausgaben, dann allerdings nur im Memberteil von Vintagestrats bereitstellen werden.

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57 erschien Holly´s Debut-Album "The Chirping Crickets". Das LP-Cover zeigt eine 2-tone sunburst. Höchstwahrscheinlich die angesprochene 55er Stratocaster.

Auch die Stratocaster, die er 1958 in einer englischen TV-Show spielte, besitzt den runden Saitenniederhalter. Meiner Meinung nach die gleiche Gitarre, die auch auf dem Platten-Cover abgebildet ist. Und wahrscheinlich auch die Gitarre, die oben auf dem hellen Tweed-Koffer liegt.
Appropos Koffer. Die 54er Serienstrats wurden mit einem besonderen Case geliefert. Dem sogenannten Thermometer-Case.

Das Bild links soll 58 aufgenommen worden sein. Die abgebildete Gitarre, die von Buddy gewesen sein. Für mich eindeutig eine 2-tone sunburst Stratocaster.

Wir berichteten ja bereits, wie schwierig es anfangs war, ein geeignetes Fotomodell - eine 54er Strat - anlässlich des 60. Geburtstags der Fender Stratocaster zu finden.

Dass wir dann, innerhalb kürzester Zeit, zwei Prachtexemplare aus der Fender-Stratocaster-Urzeit fotografieren und untersuchen durften, übertraf unsere kühnsten Erwartungen.
Was uns einen zusätzlichen Schub an Freude und Motivation einbrachte, war die Tatsache, dass die hier vorgestellte Strat mit der Seriennummer 007x, eine Gitarre aus den ersten Tagen der frühesten Serienproduktion ist.

Kenner wissen, die Seriennummern befanden sich bei diesen Modellen bereits auf der verchromten Neckplate.

Was für ein Glücksfall - begünstigt dieser "Zufall" unsere Forschungsarbeit doch sehr. So können wir direkte Vergleiche anstellen, Unterschiede zwischen den Gitarren aus dem "First Run" und der Serie - so fern vorhanden -zeigen.

Den ersten Unterschied haben wir mit der Serial auf der Neckplate ja schon kurz erwähnt.


Strat des Monats 

Fender Stratocaster 1954 - 2-tone sunburst "First Run".

Im Intro der Strat des Monats "54er Fender Stratocaster - First Run" schrieb ich, dass sich mit der Ablichtung und Berichterstattung über diese tolle Gitarre, ein großer Traum für mich erfüllte.

Noch traumhafter ist, dass ich nach der "First Run" eine sehr frühe Serien-Stratocaster vorstellen darf, die wohl alle Herzen der hier versammelten Stratfans höher schlagen lassen dürfte.

Trotz gefährlich hoher Herzfrequenzen gelangen sagenhafte Bilder, die alle Fans hoffentlich genauso begeistern werden, wie mich!

Ich muss es zugeben, es war wohl so etwas wie "Liebe auf den ersten Blick". Komischerweise war ich von dieser Gitarre, die deutlich mehr Spielspuren aufwies, als die Strat aus der First-Run-Serie, sehr beeindruckt. Irgendwie lag sie einfach super in der Hand. Auch ihr Gewicht passte. 3190 Gramm, kaum der Rede wert und somit wieder einmal ein Beispiel dafür, dass man nicht alles glauben sollte, was so geschrieben steht. 54er Strats gelten nämlich als außergewöhnlich schwer. Ich hatte übrigens kurze Zeit später noch eine Hardtail in der Hand, die ebenso mit geringen Gewicht glänzte. Eine weitere 54er - Tremolomodell - war kaum schwerer.

Tja, und so lag sie vor mir, diese alte, ehrwürdige, ordentlich gerockte Lady. Bereit ihre innersten Geheimnisse zu offenbaren.
Ich stand dahinter, daneben der Besitzer der Gitarre, der dies alles hier erst ermöglichte. Wofür ich mich an dieser Stelle noch einmal herzlichst bedanken möchte. Mit einem Lächeln im Gesicht, forderte er mich auf, das gute Stück zu zerlegen.

Dass ich nicht der erste war, der diese Stratocaster aufschrauben durfte, bemerkte ich schnell. Kein Wunder nach 60 Jahren - im Dienste des Rock n´ Roll. Zwischenzeitlich erinnerte ich mich immer wieder an die Bilder von Gitarristen, die mit der  Stratocaster  bekannt wurden und die die Strat groß heraus brachten.

Buddy Holly, der ja unbestritten einer der wichtigsten Wegbereiter der Stratocaster war. Und das, obwohl er eigentlich nie im Besitz einer 54er Stratocaster war. Seine 55er Stratocaster machte ihm ja nur kurz Freude. Sie soll angeblich früh gestohlen worden sein. Trotzdem kenne ich einige Bilder, die ihn mit dieser 55er zeigen. Übrigens sind darunter Bilder, die 58 aufgenommen wurden. Überliefert ist, dass die Gitarre schon 57 abhanden kam. Nun ja. Geschichte ist halt doch dehnbar :-)